(Kiel) Auf jewei­li­ge Beru­fung der Volks­wa­gen AG hat der 8. Zivil­se­nat des Ober­lan­des­ge­richts Karls­ru­he in sechs Fäl­len Urtei­le von Land­ge­rich­ten auf­ge­ho­ben und Scha­dens­er­satz­kla­gen abge­wie­sen, die Eigen­tü­mer von Fahr­zeu­gen des VW-Kon­zerns mit dem Motor „EA 288“ gegen VW erho­ben hatten.

Bei die­sem Motor han­delt es sich um das Nach­fol­ge­mo­dell des Motors „EA 189“, der im Jahr 2015 auf­grund einer den Prüf­stand erken­nen­den rechts­wid­ri­gen „Schum­mel-Soft­ware“, die eine hin­rei­chen­de Abgas­rei­ni­gung nur auf dem Prüf­stand zuließ, den soge­nann­ten Die­sel­skan­dal aus­ge­löst hatte.

Dar­auf ver­weist der Erlan­ger Fach­an­walt für Straf- und Ver­kehrs­recht Mar­cus Fischer, Vize­prä­si­dent des VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V. mit Sitz in Kiel, unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Ober­lan­des­ge­richts Karls­ru­he vom 4.05.2022 zu sei­nen Urtei­len vom 26.4.2022 (Akten­zei­chen: 8 U 232/21, 8 U 418/21 und 8 U 235/21) vom 29.4.2022 (Akten­zei­chen: 8 U 234/21 und 8 U 420/21) und vom 3.5.2022 (Akten­zei­chen: 8 U 373/21).

Zur Begrün­dung hat­ten die Klä­ger in den nun­mehr ent­schie­de­nen Ver­fah­ren gel­tend gemacht, sie sei­en auf­grund ver­steck­ter Abschalt­ein­rich­tun­gen in ver­gleich­ba­rer Wei­se vor­sätz­lich sit­ten­wid­rig geschä­digt wor­den wie die Eigen­tü­mer der mit dem Vor­gän­ger-Motor aus­ge­stat­te­ten Pkws.

Die­ser Argu­men­ta­ti­on ist der 8. Zivil­se­nat nicht gefolgt.

Der Senat sieht weder das soge­nann­te Ther­mofens­ter, das die Abgas­rück­füh­rung zur Abgas­rei­ni­gung außer­halb eines bestimm­ten Tem­pe­ra­tur­fens­ters redu­ziert oder abschal­tet, als sit­ten­wid­ri­ge Abschalt­ein­rich­tung im Sin­ne von § 826 BGB an noch konn­te er greif­ba­re Anhalts­punk­te für eine vor­sätz­li­che sit­ten­wid­ri­ge Schä­di­gung durch ande­re gel­tend gemach­te Abschalt­ein­rich­tun­gen wie etwa eine soge­nann­te Fahr­kur­ven­er­ken­nung fest­stel­len. Ins­be­son­de­re konn­te der Senat jeweils nicht erken­nen, dass VW den Vor­satz hat­te, die Klä­ger mit der Kon­fi­gu­ra­ti­on der Fahr­zeu­ge sit­ten­wid­rig zu schä­di­gen, nach­dem die­ser Motor­typ über Jah­re hin­weg ein­ge­hend vom Kraft­fahrt­bun­des­amt auf rechts­wid­ri­ge Abschalt­ein­rich­tun­gen hin unter­sucht wor­den ist und es bis heu­te kei­nen Grund zu Bean­stan­dun­gen gese­hen hat.

Der Senat hat die Revi­si­on jeweils nicht zuge­las­sen. In den vier Ver­fah­ren, in denen die Beschwer der Klä­ger­sei­te 20.000 Euro über­steigt, ist dage­gen Nicht­zu­las­sungs­be­schwer­de zum Bun­des­ge­richts­hof statt­haft. Die bei­den ande­ren Ent­schei­dun­gen sind rechtskräftig.

Fischer riet, das Urteil zu beach­ten und in allen Zwei­fels­fäl­len unbe­dingt recht­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auch auf den VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­an­wäl­te e. V. – www.vdvka.de — ver­wies. 

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Mar­cus Fischer
Rechtsanwalt/Fachanwalt für Verkehrsrecht/
Fach­an­walt für Strafrecht
Vize-Prä­si­dent des VdVKA — Ver­band Deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V.

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