(Kiel) Der für Strei­tig­kei­ten aus Ver­si­che­rungs­ver­trä­gen zustän­di­ge 4. Zivil­se­nat des Ober­lan­des­ge­richts Düs­sel­dorf hat im Rah­men eines Beru­fungs­ver­fah­rens dar­auf hin­ge­wie­sen, dass für eine auf Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags gerich­te­te Scha­dens­er­satz­kla­ge eines vom soge­nann­ten VW-Abgas­skan­dals betrof­fe­nen Auto­käu­fers gegen die Her­stel­le­rin Volks­wa­gen AG hin­rei­chen­de Erfolgs­aus­sich­ten bestünden.

Unter der Lei­tung des Vor­sit­zen­den Rich­ters am Ober­lan­des­ge­richt Kneist hat der Senat sei­ne Absicht mit­ge­teilt, die Beru­fung des Rechts­schutz­ver­si­che­rers durch ein­stim­mi­gen Beschluss zurück­zu­wei­sen. Die Vor­in­stanz hat­te bereits fest­ge­stellt, dass der Rechts­schutz­ver­si­che­rer zur Deckung ver­pflich­tet sei.

Dar­auf ver­weist der Moer­ser Fach­an­walt für Straf- und Ver­kehrs­recht Ber­til Jakobson, Lei­ter des Fach­aus­schus­ses „Unfall­re­gu­lie­rung“ des VdV­KA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V. mit Sitz in Kiel unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des OLG Düs­sel­dorf vom 26.10.2017 zu sei­nem Beschluss vom 21.09.2017, Az. I‑4 U 87/17.

Der aus Sach­sen stam­men­de Käu­fer eines vom soge­nann­ten “Abgas­skan­dal” betrof­fe­nen VW-Sha­ran begehr­te von sei­ner in Düs­sel­dorf sit­zen­den Rechts­schutz­ver­si­che­rung eine Deckungs­zu­sa­ge, um Ansprü­che gegen die Her­stel­le­rin Volks­wa­gen AG auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses nebst Zin­sen gel­tend zu machen. Dies hat­te die Rechts­schutz­ver­si­che­rung abge­lehnt mit dem Hin­weis, es bestün­den für die Ver­fol­gung eines Scha­dens­er­satz­an­spru­ches gegen die Her­stel­le­rin kei­ne hin­rei­chen­den Erfolgs­aus­sich­ten. Denn der Käu­fer kön­ne kei­nen kon­kre­ten Scha­den benen­nen oder bezif­fern, da die Fahr­taug­lich­keit nicht ein­ge­schränkt sei und auch die Betriebs­er­laub­nis wei­ter­hin bestehe. Der Man­gel sei außer­dem mit gerin­gem Auf­wand zu behe­ben. Soll­te ein mer­kan­ti­ler Min­der­wert bestehen, kön­ne die­ser zu einem spä­te­ren Zeit­punkt gel­tend gemacht werden.

Dem­ge­gen­über geht der Senat des Ober­lan­des­ge­richts im Rah­men der Beur­tei­lung der Ein­stands­pflicht der Ver­si­che­rung von einer hin­rei­chen­den Erfolgs­aus­sicht der Rechts­ver­fol­gung aus. Bereits meh­re­re Land­ge­rich­te ers­ter Instanz hät­ten einen Scha­dens­er­satz­an­spruch eines Kraft­fahr­zeug­käu­fers gegen die Volks­wa­gen AG wegen des Inver­kehr­brin­gens von Die­sel­fahr­zeu­gen mit mani­pu­lier­ter Abgas­soft­ware bejaht, unter ande­rem gemäß § 826 BGB (sit­ten­wid­ri­ge vor­sätz­li­che Schädigung).

Der Ver­si­che­rungs­neh­mer ver­sto­ße mit sei­ner beab­sich­tig­ten sofor­ti­gen Kla­ge gegen die Her­stel­le­rin auch nicht gegen sei­ne Scha­dens­min­de­rungs­pflicht. Ihm sei es nicht zuzu­mu­ten, trotz hin­rei­chen­der Erfolgs­aus­sich­ten mit recht­li­chen Schrit­ten gegen die Her­stel­le­rin zuzu­war­ten. Nach dem bis­he­ri­gen Ver­hal­ten der Her­stel­le­rin spre­che nichts dafür, dass sie frei­wil­lig den vom Klä­ger gel­tend gemach­ten Scha­dens­er­satz­an­spruch erfül­len wer­de und eine strei­ti­ge Aus­ein­an­der­set­zung ver­meid­bar wäre. Im Übri­gen sei es Sache des Auto­käu­fers zu ent­schei­den, wann er sei­ne Ansprü­che gegen die Her­stel­le­rin gel­tend machen wol­le. Dies sei von sei­nem Ver­si­che­rungs­ver­trag gedeckt.

Nach dem Hin­weis des Sena­tes wur­de die Beru­fung zurück­ge­nom­men. Das Urteil ers­ter Instanz ist damit rechtskräftig.

Jakobson riet, dies zu beach­ten und in allen Zwei­fels­fäl­len unbe­dingt recht­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auch auf den VdV­KA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­an­wäl­te e. V. — www.vdvka.de — verwies.

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