(Kiel) Das Amts­ge­richt Frank­furt am Main hat ent­schie­den, dass bei Rot­licht­ver­stö­ßen mit einem so genann­tes Sport Uti­li­ty Vehic­le (SUV) eine Erhö­hung der Regel­geld­bu­ße ange­mes­sen sein kann.

Dar­auf ver­weist der Wetz­la­rer Fach­an­walt für Ver­kehrs­recht Roma­nus Schlemm, Vize­prä­si­dent des VdV­KA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V. mit Sitz in Kiel, unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Amts­ge­richts Frank­furt am Main vom 30.06.2022 zu sei­nem Urteil vom 03.06.2022, Az. 974 OWi 533 Js-OWi 18474/22.

Nach den Fest­stel­lun­gen des Gerichts in einem Buß­geld­ver­fah­ren fuhr der Betrof­fe­ne in Frank­furt am Main (Kreu­zung Fried­rich-Ebert-Anla­ge) mit sei­nem Fahr­zeug, einem so genann­ten Sport Uti­li­ty Vehic­le der Mar­ke BMW (kurz SUV), das von sei­ner Bau­art dadurch von nor­ma­len Kraft­fahr­zeu­gen in der Art abweicht, dass es über eine erhöh­te Boden­frei­heit ver­fügt, in den durch die Licht­zei­chen­an­la­ge gere­gel­ten Kreu­zungs­be­reich ein. Die Rot­pha­se dau­er­te zu die­sem Zeit­punkt bereits län­ger als 1,1 Sekunden.

Das Amts­ge­richt, das die Rich­tig­keit der mit­tels einer fest instal­lier­ten Mess­säu­le vor­ge­nom­me­nen Mes­sung im Übri­gen fest­stell­te, sah auf­grund der beson­de­ren Fahr­zeug­be­schaf­fung im kon­kre­ten Fall eine Erhö­hung der hier­für durch den gel­ten­den Buß­geld­ka­ta­log vor­ge­se­he­nen Regel­geld­bu­ße für veranlasst.

Die­se sei durch die erhöh­te Betriebs­ge­fahr des ver­wen­de­ten Kraft­fahr­zeugs gerecht­fer­tigt, des­sen kas­ten­för­mi­ge Bau­wei­se und erhöh­te Front­par­tie das Ver­let­zungs­ri­si­ko für ande­re Ver­kehrs­teil­neh­mer erhö­he. Auf­grund der grö­ße­ren abs­trak­ten Gefähr­dung durch das Tat­fahr­zeug stel­le sich nach Auf­fas­sung des Amts­ge­richts Frank­furt am Main der began­ge­ne Rot­licht­ver­stoß gra­vie­ren­der als der Nor­mal­fall dar. Dies gel­te ins­be­son­de­re unter Beach­tung der Ziel­set­zung des §37 StVO zu Wech­sel­licht­zei­chen, der den Schutz der que­ren­den Ver­kehrs­teil­neh­mer im Kreu­zungs­be­reich von Licht­zei­chen­an­la­gen bei einer Kol­li­si­on bezweckt. Die Ent­schei­dung ist nicht rechtskräftig.

Schlemm riet, ggfs. den Fort­gang zu beach­ten und in allen Zwei­fels­fäl­len unbe­dingt recht­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auch auf den VdV­KA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­an­wäl­te e. V. – www.vdvka.de — verwies.

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Roma­nus Schlemm
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