(Kiel) Nach­dem in der letz­ten Zeit zahl­rei­che diver­se — und auch kon­tro­ver­se — Gerichts­ent­schei­dun­gen hin­sicht­lich der Ver­wer­tung foto­gra­fi­schen Bild­ma­te­ri­als, wel­ches im Rah­men ver­kehrs­über­wa­chen­der Maß­nah­men gewon­nen wur­de, ergan­gen sind, mel­det sich jetzt auch die Leh­re zu Wort.

Dar­auf ver­weist der Bad Nau­hei­mer Fach­an­walt für Ver­kehrs­recht Roma­nus Schlemm, Vize­prä­si­dent des VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V. mit Sitz in Kiel,  unter Hin­weis auf einen Auf­satz von Pro­fes­sor Dr. Fre­drik Rog­gan (Straf­rechts­leh­rer an der Poli­zei­aka­de­mie Nie­der­sach­sen in Nien­burg) mit dem Titel „Rechts­grund­la­ge für bild­ge­ben­de Mess­ver­fah­ren in der Video­über­wa­chung?”  in einer juris­ti­schen Fach­zeit­schrift (NJW 2010, S. 1042–1045 — Neue Juris­ti­sche Wochenschrift). 

Der Auf­satz beschäf­tigt sich im Hin­blick auf die spek­ta­ku­lä­re und mitt­ler­wei­le über­all bekann­te Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts vom 11. August 2009, nach der das Recht auf infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung nur auf­grund einer kla­ren gesetz­li­chen Grund­la­ge ein­ge­schränkt wer­den darf, mit der Fra­ge der ver­fas­sungs­recht­li­chen Recht­fer­ti­gung, den Anfor­de­run­gen an Ermäch­ti­gungs­grund­la­gen, dem Daten­schutz- und Straf­pro­zess­recht und schließ­lich auch mit der Ver­wert­bar­keit des Bildmaterials.

Prof. Dr. Rog­gan kommt dabei zu dem Ergeb­nis, dass kei­ne Rechts­grund­la­ge (also weder nach § 111 StPO i.V.m. § 46 I OwiG;  noch 81b StPO i.V.m. § 46 OwiG;  noch 163 b StPO i.V.m. § 46 OwiG und eben­falls nicht § 100 h StPO)  für die ver­dachts­ge­ne­rie­ren­de Erfas­sung von Ver­kehrs­sün­dern exis­tie­re. Nach sei­ner Mei­nung spre­chen daher die Amts­ge­rich­te zutref­fend aus tat­säch­li­chen Grün­den frei. Die der­zei­ti­ge Rechts­la­ge ste­he einer effek­ti­ven Über­wa­chung des Stra­ßen­ver­kehrs ent­ge­gen und dem kön­ne nur gesetz­ge­be­risch begeg­net werden.

Schlemm emp­fahl daher, dies zu beach­ten und in allen Fäl­len ggfs. recht­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auch auf den VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­an­wäl­te e. V. — www.vdvka.de — verwies. 

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