(Kiel) In einer soeben ver­öf­fent­lich­ten Ent­schei­dung befass­te sich das Land­ge­richt Coburg mit der Fra­ge, wie­viel Schmer­zens­geld ein Fahr­rad­fah­rer nach­ei­nem Ver­kehrs­un­fall bean­spru­chen kann.

Dar­auf ver­weist der Lim­bur­ger Fach­an­walt für Ver­kehrs­recht Klaus Schmidt-Strunk, Vize­prä­si­dent des VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V. mit Sitz in Kiel unter Hin­weis auf ein am 27.04.2010 ver­öf­fent­lich­tes Urteil des Land­ge­richts (LG) Coburg vom 11.11.2009, Az.: 13 O 184/09; rechtskräftig.

Ein Fahr­rad­fah­rer wur­de bei einem Ver­kehrs­un­fall mit einem Pkw ver­letzt. Die Pkw-Fah­re­rin war allei­ne schuld. Zwi­schen dem Fahr­rad­fah­rer und der Haft­pflicht­ver­si­che­rung der Pkw-Fah­re­rin bestan­den sehr unter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen über die Höhe des Schmer­zens­gel­des. Der kla­gen­de Fahr­rad­fah­rer erlitt durch den Unfall offe­ne Wun­den am rech­ten Augen­lid, am rech­ten Unter­kie­fer und am lin­ken Knie. Wei­ter­hin wur­de sein Gebiss ver­letzt, so dass ein Zahn abbrach und zwei Zäh­ne gelo­ckert wur­den. Nach einer ambu­lan­ten Behand­lung im Kran­ken­haus muss­te sich der Klä­ger 10 zahn­ärzt­li­chen Behand­lun­gen unter­zie­hen, bis die Zahn­lü­cke geschlos­sen war.

Die beklag­te Haft­pflicht­ver­si­che­rung zahl­te vor­ge­richt­lich 3.000 € Schmer­zens­geld. Der Klä­ger behaup­te­te, er habe über meh­re­re Wochen Schlaf­stö­run­gen und Kopf­schmer­zen als post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­stö­rung erlit­ten. Im Bereich einer Nar­be am Kinn lei­de er an ein­wach­sen­den Bart­haa­ren. Dar­über hin­aus ver­spü­re er immer noch Schmer­zen im lin­ken Knie. Daher for­der­te er vor dem gericht­li­chen Ver­fah­ren wei­te­res Schmer­zens­geld in Höhe von 9.500 € und erhob dann Kla­ge auf ange­mes­se­nes Schmer­zens­geld, wel­ches er gegen­über dem Gericht mit min­des­tens wei­te­ren 5.800 € bezif­fer­te. Die Beklag­te hielt die­se Schmer­zens­geld­for­de­rung für über­zo­gen. Sie ging davon aus, dass auf­grund eines guten Hei­lungs­ver­laufs der Klä­ger ledig­lich 2 bis 3 Wochen Schmer­zen habe erlei­den müs­sen. Die gezahl­ten 3.000 € sei­en für die erlit­te­nen Schmer­zen ausreichend.

Das Land­ge­richt Coburg gab dem Klä­ger nur zu einem gerin­gen Teil Recht, so Schmidt-Strunk.

Es ver­ur­teil­te die Haft­pflicht­ver­si­che­rung, wei­te­re 1.000 € Schmer­zens­geld zu bezah­len. Das Land­ge­richt stell­te fest, dass der Klä­ger für sei­ne Behaup­tung zu den erlit­te­nen Schmer­zen kei­nen Beweis ange­bo­ten hat­te. Die vor­ge­leg­ten ärzt­li­chen Attes­te waren etwa 2 Wochen nach dem Unfall­ereig­nis aus­ge­stellt wor­den oder ent­hiel­ten kei­ner­lei Anhalts­punk­te dafür, dass die beschei­nig­ten Schmer­zen im Zusam­men­hang mit dem Unfall ste­hen. Das Gericht ver­moch­te sich ledig­lich davon zu über­zeu­gen, dass der Klä­ger unter Ent­zün­dun­gen wegen ein­ge­wach­se­ner Bart­haa­re im Bereich der Nar­be am Kinn lei­det. Unter Berück­sich­ti­gung der nach­ge­wie­se­nen unfall­be­ding­ten Ver­let­zun­gen und Beein­träch­ti­gun­gen hielt das Gericht ein Schmer­zens­geld in Höhe von 4.000 € für ange­mes­sen, um dem Klä­ger aus­rei­chend Aus­gleich und Genug­tu­ung zu ver­schaf­fen. Daher muss­te die beklag­te Haft­pflicht­ver­si­che­rung dem Klä­ger zwar wei­te­re 1.000 € Schmer­zens­geld zah­len, die Kos­ten des gericht­li­chen Ver­fah­rens muss­te aber ganz über­wie­gend der Klä­ger tragen.

Schmidt-Strunk emp­fahl, in der­ar­ti­gen Fäl­len unbe­dingt recht­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auch auf den VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­an­wäl­te e. V. — www.vdvka.de — verwies.

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