(Kiel) Wer im Ver­kehrs­zen­tral­re­gis­ter 14 Punk­te hat und einer des­halb erfolg­ten Auf­for­de­rung zur Teil­nah­me an einem Auf­bau­se­mi­nar nicht nach­kommt, ver­liert sei­nen Führerschein.

Dies, so der Bad Nau­hei­mer Fach­an­walt für Ver­kehrs­recht Roma­nus Schlemm, Vize­prä­si­dent des VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V. mit Sitz in Kiel,  hat das Ver­wal­tungs­ge­richt (VG) Neu­stadt in einem am 29.06.2010 ver­öf­fent­lich­ten  Beschluss vom 7. Juni 2010, Az.: 3 L 526/10.NW, entschieden.

Im zugrun­de­lie­gen­den Fall hat­te der Antrag­stel­ler nach Mit­tei­lung des Kraft­fahrt-Bun­des­am­tes vom 26. Novem­ber 2009 einen Stand von 14 Punk­ten im Ver­kehrs­zen­tral­re­gis­ter erreicht. Die Fahr­erlaub­nis­be­hör­de ord­ne­te des­halb im Dezem­ber 2009 sei­ne Teil­nah­me an einem Auf­bau­se­mi­nar an. Nach­dem der Betrof­fe­ne inner­halb der ihm gesetz­ten Frist bis zum 12. April 2010 kei­ne Beschei­ni­gung über die Teil­nah­me an einer sol­chen Schu­lung vor­ge­legt hat­te, ent­zog sie ihm mit Bescheid vom 11. Mai 2010 die Fahrerlaubnis.

Gegen die­se kraft Geset­zes sofort voll­zieh­ba­re Maß­nah­me erhob der Antrag­stel­ler Wider­spruch und wand­te sich zugleich mit einem Eil­an­trag an das Ver­wal­tungs­ge­richt, so Schlemm.

Er trug vor, dass sein Punk­te­stand wäh­rend des Laufs der ihm gesetz­ten Frist und damit noch vor Erlass des Bescheids auf 13 Punk­te gesun­ken sei. Eine bis­her im Regis­ter ein­ge­tra­ge­ne Ord­nungs­wid­rig­keit aus dem Jahr 2005 sei näm­lich nach Ablauf der fünf­jäh­ri­gen Til­gungs­frist zum 17. März 2010 gestri­chen wor­den. Ein Auf­bau­se­mi­nar dür­fe aber erst ab 14 Punk­ten ver­langt werden.

Das Gericht ist dem nicht gefolgt: Die Ent­zie­hung der Fahr­erlaub­nis sei recht­mä­ßig, weil der Antrag­stel­ler nicht an dem Auf­bau­se­mi­nar teil­ge­nom­men habe. Das Stra­ßen­ver­kehrs­ge­setz schrei­be ab einem Punk­te­stand von 14 Punk­ten eine sol­che Schu­lung vor. Maß­geb­lich sei der Zeit­punkt der Anord­nung zur Teil­nah­me an dem Semi­nar (hier: Dezem­ber 2009) und nicht der spä­te­re Zeit­punkt der Ent­zie­hung der Fahr­erlaub­nis im Mai 2010. Im Dezem­ber 2009 habe das Ver­kehrs­zen­tral­re­gis­ter aber 14 Punk­te aufgewiesen.

Gegen den Beschluss kann inner­halb von zwei Wochen nach Bekannt­ga­be Beschwer­de beim Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Rhein­land-Pfalz ein­ge­legt werden.

Schlemm emp­fahl, sin allen Fäl­len ggfs. recht­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auch auf den VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­an­wäl­te e. V. — www.vdvka.de — verwies.

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Roma­nus Schlemm
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