BGH, Beschluss vom 05.01.2023, AZ VIII ZR 383/20

Aus­ga­be: 01–2023

a) Der Ver­käu­fer kann jeder­zeit und auch still­schwei­gend auf die Rechts­fol­gen aus § 377 Abs. 2, 3 HGB — bezie­hungs­wei­se auf den Ein­wand der Ver­spä­tung einer Män­gel­rü­ge — ver­zich­ten. Hier­für müs­sen jedoch ein­deu­ti­ge Anhalts­punk­te vor­lie­gen, die der Käu­fer als (end­gül­ti­ge) Auf­ga­be des Rechts — hier: des Ver­spä­tungs­ein­wands — durch den Ver­käu­fer ver­ste­hen darf (im Anschluss an Senats­ur­tei­le vom 19. Juni 1991 — VIII ZR 149/90, NJW 1991, 2633 unter II 1 c aa und bb; vom 25. Novem­ber 1998 — VIII ZR 259/97, NJW 1999, 1259 unter III 2 a; vom 9. Novem­ber 2022 — VIII ZR 272/20, zur Ver­öf­fent­li­chung vor­ge­se­hen, unter II 2 b dd (5) (a) und (b)).
b) Sol­che ein­deu­ti­gen Anhalts­punk­te las­sen sich grund­sätz­lich noch nicht ohne Wei­te­res einem Schrei­ben des Fahr­zeug­ver­käu­fers ent­neh­men, mit dem der Fahr­zeug­käu­fer über die Bereit­stel­lung eines Soft­ware-Updates durch den Fahr­zeug­her­stel­ler unter­rich­tet, um die Ver­ein­ba­rung eines Ter­mins zum Auf­spie­len des Updates in der Werk­statt des Fahr­zeug­ver­käu­fers gebe­ten und auf die Über­nah­me der Kos­ten der Maß­nah­me durch den Her­stel­ler sowie die Mög­lich­keit einer für den Fahr­zeug­käu­fer kos­ten­lo­sen Über­las­sung eines Ersatz­fahr­zeugs für die Dau­er der Maß­nah­me hin­ge­wie­sen wird.

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