BGH, Beschluss vom 20.10.2020, AZ VIII ZR 150/18

Aus­ga­be: 10/11–2020

a)Ein bei Gefahr­über­gang vor­lie­gen­der, dem Alter, der Lauf­leis­tung und der Qua­li­täts­stu­fe ent­spre­chen­der, gewöhn­li­cher, die Ver­kehrs­si­cher­heit nicht beein­träch­ti­gen­der Ver­schleiß eines für den Stra­ßen­ver­kehr zuge­las­se­nen Kraft­fahr­zeugs begrün­det einen Sach­man­gel nach §434 Abs.1 Satz2 Nr.1, 2 BGB nicht (Bestä­ti­gung der Senats­ur­tei­le vom 23.November 2005 ‑VIIIZR 43/05, NJW2006, 434 Rn.19; vom 10.Oktober 2007 ‑VIIIZR 330/06,NJW2008, 53 Rn.19; vom 10.März 2009 ‑VIIIZR 34/08, NJW2009, 1588 Rn.13). Dies gilt auch dann, wenn sich dar­aus in abseh­ba­rer Zeit ‑ins­be­son­de­re bei der durch Gebrauch und Zeit­ab­lauf zu erwar­ten­den wei­te­ren Abnut­zung- ein Erneue­rungs­be­darf ergibt.

b)Die Ver­mu­tung des §476 Halbs.1 BGB ‑in der bis zum 31.Dezember 2017 gel­ten­den Fas­sung (jetzt §477 Halbs.1 BGB)-entbindet den Käu­fer nicht davon dar­zu­le­gen und erfor­der­li­chen­falls zu bewei­sen, dass sich an der Kauf­sa­che inner­halb von sechs Mona­ten nach Gefahr­über­gang ein man­gel­haf­ter Zustand (Man­gel­er­schei­nung) gezeigt hat. Der Käu­fer ist dann durch die genann­te Vor­schrift des Vor­trags und des Nach­wei­ses ent­ho­ben, auf wel­che Ursa­che der zu Tage getre­te­ne man­gel­haf­te Zustand zurück­zu­füh­ren ist, sowie dass die­se Ursa­che in den Ver­ant­wor­tungs­be­reich des Ver­käu­fers fällt (Bestä­ti­gung der Senats­ur­tei­le vom 12. Okto­ber 2016 — VIII ZR 103/15, BGHZ 212, 224 Rn. 36; vom 27. Mai 2020 — VIII ZR 315/18, zur Ver­öf­fent­li­chung in BGHZ vor­ge­se­hen, unter II 3 c bb (1)

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