BGH, Beschluss vom 07.04.2021, AZ BGB § 31, § 826 C, E, Gb, H

Aus­ga­be: 4–5/2021

a)Die Haf­tung einer juris­ti­schen Per­son aus § 826 BGB in Ver­bin­dung mit §31 BGB setzt vor­aus, dass einer ihrer ver­fas­sungs­mä­ßig beru­fe­nen Ver­tre­ter im Sin­ne des § 31 BGB den objek­ti­ven und sub­jek­ti­ven Tat­be­stand des § 826 BGB per­sön­lich ver­wirk­licht hat. Über eine Wis­sens­zu­sam­men­rech­nung führt kein Weg zu dem für das Merk­mal der Sit­ten­wid­rig­keit im Sin­ne des § 826 BGB erfor­der­li­chen mora­li­schen Unwert­ur­teil. So wie sich die die Ver­werf­lich­keit begrün­den­de bewuss­te Täu­schung nicht dadurch kon­stru­ie­ren lässt, dass die im Hau­se der juris­ti­schen Per­son vor­han­de­nen kogni­ti­ven Ele­men­te “mosa­ik­ar­tig” zusam­men­ge­setzt wer­den, weil eine sol­che Kon­struk­ti­on dem per­so­na­len Cha­rak­ter der Scha­dens­er­satz­pflicht gemäß §826 BGB nicht gerecht wür­de, so lässt sie sich erst recht nicht mit einer Wis­sens­zu­rech­nung über die Gren­zen recht­lich selb­stän­di­ger (Konzern-)Gesellschaften hin­aus begrün­den (Fort­füh­rung Senats­ur­teil vom 28. Juni 2016 ‑VI ZR 536/15, NJW 2017, 250 Rn. 13, 22 f., 27).

b)Zur sekun­dä­ren Dar­le­gungs­last hin­sicht­lich der Fra­ge, wer die Ent­schei­dung über den Ein­satz einer unzu­läs­si­gen Abschalt­ein­rich­tung bei dem beklag­ten Fahr­zeug­her­stel­ler getrof­fen und ob der Vor­stand hier­von Kennt­nis hatte.

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