BGH, Beschluss vom 26.10.2021, AZ VI ZR 91/19

Aus­ga­be: 10–2021

a) Ver­stößt der Geschä­dig­te gegen die ihm oblie­gen­de Scha­dens­min­de­rungs­pflicht, weil er es unter­lässt, einer ihm zumut­ba­ren Erwerbs­tä­tig­keit nach­zu­ge­hen, sind die erziel­ba­ren (fik­ti­ven) Ein­künf­te auf den Scha­den anzu­rech­nen. Eine quo­ten­mä­ßi­ge Anspruchs­kür­zung kommt grund­sätz­lich nicht in Betracht (Fest­hal­ten an Senats­ur­teil vom 26. Sep­tem­ber 2006 — VI ZR 124/05,
NJW 2007, 64, 65 juris Rn. 9). 

b) Unter dem Gesichts­punkt der Scha­dens­min­de­rungs­pflicht nach § 254 Abs. 2 Satz 1 BGB wird regel­mä­ßig für die Zumut­bar­keit einer sta­tio­nä­ren psych­ia­tri­schen oder mit belas­ten­den Neben­wir­kun­gen behaf­te­ten medi­ka­men­tö­sen Behand­lung zur Wie­der­her­stel­lung oder jeden­falls Ver­bes­se­rung der unfall­be­dingt beein­träch­tig­ten Arbeits­kraft auch die siche­re Aus­sicht einer wesent­li­chen Bes­se­rung zu for­dern sein (Fort­schrei­bung von Senats­ur­tei­len vom
15. März 1994 — VI ZR 44/93, NJW 1994, 1592, 1593 und vom 14. März 1989 — VI ZR 136/88, VersR 1989, 635)

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rech…