OLG Cel­le, Beschluss vom 24.11.2021, AZ 14 U 96/21

Aus­ga­be: 11–2021

Das Vor­recht gem. § 20 Abs. 5 StVO besteht nur unter den Vor­aus­set­zun­gen einer recht­zei­ti­gen und ord­nungs­ge­mä­ßen Anzei­ge gegen­über dem ansons­ten fort­be­stehen­den Vor­rang des flie­ßen­den Verkehrs. 

Die Beweis­last für die Inan­spruch­nah­me eines Vor­rechts der Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung trägt der­je­ni­ge, der sich auf es beruft. Erst wenn der Fah­rer eines an einer Hal­te­stel­le hal­ten­den Lini­en­bus­ses bewie­sen hat, dass die Vor­aus­set­zun­gen für die Inan­spruch­nah­me sei­nes Vor­rechts vor­ge­le­gen haben, ent­fällt der Vor­rang des flie­ßen­den Ver­kehrs und mit ihm der Anscheins­be­weis, der auf einen Ver­stoß gegen die in § 10 StVO nor­mier­ten Sorg­falts­an­for­de­run­gen schlie­ßen lässt (ent­ge­gen KG Ber­lin in den Ent­schei­dun­gen vom 24. Juli 2008 – 12 U 142/07 – und vom 1.11.2018 – 22 U 128/17, juris; sowie LG Saar­brü­cken, Urteil vom 05. April 2012 — 13 S 209/11, Rn. 13, juris).

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