(Kiel) Für die Fra­ge, ob der Unfall­ge­schä­dig­te einen Anspruch auf Erstat­tung der gesam­ten Sach­ver­stän­di­gen­kos­ten hat, kommt es nicht dar­auf an, ob das vom Sach­ver­stän­di­gen in Rech­nung gestell­te Hono­rar objek­tiv orts­üb­lich und ange­mes­sen ist, son­dern ob dem Geschä­dig­ten der Vor­wurf gemacht wer­den kann, er hät­te sich einen bil­li­ge­ren Sach­ver­stän­di­gen suchen müssen.

Dar­auf ver­weist der Lim­bur­ger Fach­an­walt für Ver­kehrs­recht Klaus Schmidt-Strunk, Vize­prä­si­dent des VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V. mit Sitz in Kiel, unter Hin­weis auf die ent­spre­chen­de Mit­tei­lung des Amts­ge­richts (AG) Mun­chen vom 31.10.2011 zu sei­nem Urteil vom 29.03.2011, Az.: 343 C 20721/10 — rechtskräftig.

Im Juni 2010 muss­te der Fah­rer eines Sko­da Fabia Com­bi in der Was­ser­bur­ger Land­stra­ße in Mün­chen ver­kehrs­be­dingt brem­sen. Das hin­ter ihm fah­ren­de Auto fuhr dar­auf hin auf sei­nen PKW auf. Der Auto­be­sit­zer wand­te sich an sei­ne Repa­ra­tur­werk­statt. Die­se emp­fah­len ihm zwei Sach­ver­stän­di­ge. Einer der Sach­ver­stän­di­gen ermit­tel­te dann die Repa­ra­tur­kos­ten und die Wert­min­de­rung für das Auto und ver­lang­te selbst 653,94 Euro Hono­rar. Die Ver­si­che­rung des Unfall­ver­ur­sa­chers war auch bereit, die Wert­min­de­rung und die Repa­ra­tur­kos­ten in Höhe von 2150 Euro zu bezah­len. Allein bei den Sach­ver­stän­di­gen­kos­ten stell­te sie sich quer. Die­se sei­en zu hoch, fand sie und erstat­te­te nur 189,50 Euro. Der Fah­rer des Sko­da erhob dar­auf hin Kla­ge vor dem Amts­ge­richt München.

Die zustän­di­ge Rich­te­rin gab ihm Recht und sprach ihm die rest­li­chen 464,44 Euro zu, so Schmidt-Strunk.

Ein Geschä­dig­ter kön­ne im Zusam­men­hang mit der Scha­dens­re­gu­lie­rung die Kos­ten ver­lan­gen, die ein ver­stän­di­ger, wirt­schaft­lich ver­nünf­tig den­ken­der Mensch in sei­ner Lage für zweck­mä­ßig und not­wen­dig hal­ten dür­fe. Dies bedeu­te, dass er nicht nur das ver­lan­gen kön­ne, was objek­tiv erfor­der­lich sei, son­dern auch das, was er in sei­ner kon­kre­ten Situa­ti­on für erfor­der­lich hal­ten durfte.

Dem­zu­fol­ge kom­me es auch hier nicht dar­auf an, ob das von dem Sach­ver­stän­di­gen in Rech­nung gestell­te Hono­rar objek­tiv orts­üb­lich und ange­mes­sen sei, son­dern ob dem Klä­ger der Vor­wurf gemacht wer­den kön­ne, er habe bei der Aus­wahl des Sach­ver­stän­di­gen sei­ne Scha­dens­min­de­rungs­pflicht verletzt.

Ihm vor­lie­gen­den Fall habe der Klä­ger sich an sei­ne Repa­ra­tur­werk­statt gewandt, die ihm zwei Sach­ver­stän­di­ge emp­foh­len habe. Für einen der bei­den habe er sich ent­schie­den. Damit habe sich der Klä­ger so ver­hal­ten, wie es ver­mut­lich die meis­ten Unfall­ge­schä­dig­ten täten, die mit der Mate­rie nicht so ver­traut sei­en. Dar­über hin­aus gäbe es ein „übli­ches” Sach­ver­stän­di­gen­ho­no­rar nicht. Ein Groß­teil der Sach­ver­stän­di­gen wür­de die­ses nach der Scha­dens­hö­he bestim­men, ein Teil mache ein Zeitho­no­rar gel­tend. Da es sich bei einem Sach­ver­stän­di­gen­ho­no­rar um einen Werk­ver­trag han­de­le, müs­se ein bestimm­tes Hono­rar auch nicht im vorn­her­ein ver­ein­bart wer­den. Ver­ein­bart sei im Zwei­fel immer die übli­che Ver­gü­tung. Ledig­lich für den Fall, dass der in Rech­nung gestell­te Betrag für jeden Lai­en klar ersicht­lich völ­lig außer Ver­hält­nis zum Scha­den ste­he, habe der Geschä­dig­te die Ver­pflich­tung, die­sen zu monieren. 

Schmidt-Strunk emp­fahl, dies beach­ten und in der­ar­ti­gen Fäl­len unbe­dingt recht­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auch auf den VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­an­wäl­te e. V. — www.vdvka.de — verwies.

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