(Kiel) Von sich selbst auf­ge­nom­me­ne Raser­vi­de­os kos­te­ten einen 25-jäh­ri­gen Gel­sen­kir­che­ner den Führerschein.

Der Betrof­fe­ne hat­te, so der Erlan­ger Fach­an­walt für Ver­kehrs­recht Mar­cus Fischer, Vize­prä­si­dent des VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V. mit Sitz in Kiel, unter Hin­weis auf eine Mit­tei­lung des Ver­wal­tungs­ge­richts Gel­sen­kir­chen vom 04.05.2011, sich regel­mä­ßig Sport­wa­gen eines schwä­bi­schen Her­stel­lers gelie­hen und rasan­te Spritz­tou­ren unter­nom­men, die er in selbst­ge­dreh­ten Vide­os fest­hielt. So film­te er u. a.  eine Fahrt mit 180 km/h durch die Innen­stadt sowie rasan­te Wen­de­ma­nö­ver und „Bur­nouts” auf einer Ein­bahn­stra­ße in der Nähe der Schal­ke — Are­na. In wei­te­ren Vide­os war­fen die Fahr­zeug­insas­sen Eier auf Passanten.

Rund 20 Vide­os stell­te die Poli­zei im Rah­men straf­recht­li­cher Ermitt­lun­gen wegen ande­rer Tat­vor­wür­fe auf dem PC des Klä­gers sicher und lei­te­te sie an die Fahr­erlaub­nis­be­hör­de wei­ter. Die ent­zog dem Klä­ger wegen der feh­len­den cha­rak­ter­li­chen Eig­nung zur Teil­nah­me am Stra­ßen­ver­kehr die Fahrerlaubnis.

Zu Recht, wie die Kam­mer dem Klä­ger in dem Erör­te­rungs­ter­min ver­deut­lich­te, so Fischer.

Allein die gefilm­ten Fahr­ten ent­ge­gen der Fahrt­rich­tung nach den Wen­de­ma­nö­vern in der Ein­bahn­stra­ße hät­ten das Flens­bur­ger Punk­te­kon­to des Klä­gers um min­des­tens 40 Punk­te berei­chert. Die Kam­mer wies ins­be­son­de­re dar­auf hin, dass auch Fahr­ten, die wegen inzwi­schen mög­li­cher­wei­se ein­ge­tre­te­ner Ver­fol­gungs­ver­jäh­rung nicht mehr als Ord­nungs­wid­rig­keit geahn­det wer­den könn­ten, bei der Ent­zie­hung der Fahr­erlaub­nis zu berück­sich­ti­gen sei­en. In Ver­fah­ren die­ser Art ist näm­lich auf die — län­ge­ren — Til­gungs­fris­ten für die Ein­tra­gung in das Ver­kehrs­zen­tral­re­gis­ter abzustellen.

Um sei­ne Chan­cen auf die Wie­derer­tei­lung der Fahr­erlaub­nis nach einer von der Kam­mer emp­foh­le­nen ver­kehrs­psy­cho­lo­gi­schen The­ra­pie und der vor­aus­sicht­lich not­wen­di­gen medi­zi­nisch — psy­cho­lo­gi­schen Unter­su­chung, nicht auch noch durch die Fest­stel­lun­gen in einem rechts­kräf­ti­gen Urteil zu ver­rin­gern, hat der Klä­ger die Kla­ge zurück­ge­nom­men. Der Bescheid der Behör­de wur­de damit bestands­kräf­tig, so dass die Kam­mer kei­ne schrift­li­che Ent­schei­dung mehr zu tref­fen hat.

Fischer riet, dies zu beach­ten und in allen Zwei­fels­fäl­len unbe­dingt recht­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auch auf den VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­an­wäl­te e. V. — www.vdvka.de — verwies.

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Mar­cus Fischer
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Vize-Prä­si­dent des VdVKA — Ver­band Deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V.
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