(Kiel) Das Zusatz­schild “Schnee­flo­cke” zu einer Geschwin­dig­keits­be­gren­zung erlaubt auch bei nicht win­ter­li­chen Stra­ßen­ver­hält­nis­sen kei­ne höhe­re als die ange­ord­ne­te Geschwindigkeit.

Dar­auf ver­weist der Lim­bur­ger Fach­an­walt für Ver­kehrs­recht Klaus Schmidt-Strunk, Vize­prä­si­dent des VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V. mit Sitz in Kiel, unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Ober­lan­des­ge­richts (OLG) Hamm vom 14.10.2014 zu sei­nem rechts­kräf­ti­gen Beschluss vom 04.09.2014 (1 RBs 125/14).

Der im Jah­re 1991 gebo­re­ne Betrof­fe­ne aus Ren­nerod befuhr im Janu­ar 2014 mit sei­nem Pkw Seat in Bur­bach die B 54, von der BAB 45 kom­mend. Am Tat­ta­ge begrenz­te ein elek­tro­nisch gesteu­er­tes Ver­kehrs­zei­chen die zuläs­si­ge Höchst­ge­schwin­dig­keit auf 80 km/h. Unter die­sem Ver­kehrs­zei­chen war — ohne wei­te­re Zusät­ze — das Zusatz­schild “Schnee­flo­cke” ange­bracht. Bei einer poli­zei­li­chen Geschwin­dig­keits­kon­trol­le fiel der Betrof­fe­ne auf, weil er mit sei­nem Fahr­zeug 125 km/h fuhr. Die­se Geschwin­dig­keits­über­schrei­tung ahn­de­te das Amts­ge­richt, der Buß­geld­ka­ta­log­ver­ord­nung ent­spre­chend, mit einer Geld­bu­ße von 160 Euro und einem ein­mo­na­ti­gen Fahr­ver­bot. Der Betrof­fe­ne hat Rechts­be­schwer­de ein­ge­legt und u.a. gemeint, dass ihm kei­ne Geschwin­dig­keits­über­schrei­tung von 45 km/h ange­las­tet wer­den kön­ne, weil kei­ne win­ter­li­chen Stra­ßen­ver­hält­nis­se geherrscht hät­ten. Die mit dem Zusatz­schild “Schnee­flo­cke” ange­ord­ne­te Geschwin­dig­keits­be­gren­zung auf 80 km/h sei des­we­gen zumin­dest irre­füh­rend gewesen.

Die vom Betrof­fe­nen gegen das amts­ge­richt­li­che Urteil ein­ge­leg­te Rechts­be­schwer­de ist erfolg­los geblie­ben. Der 1. Senat für Buß­geld­sa­chen des Ober­lan­des­ge­richts Hamm hat die Ent­schei­dung des Amts­ge­richts bestä­tigt. Das eine “Schnee­flo­cke” dar­stel­len­de Zusatz­schild ent­hal­te bei sinn- und zweck­ori­en­tier­ter Betrach­tungs­wei­se ledig­lich einen — ent­behr­li­chen — Hin­weis dar­auf, dass die Geschwin­dig­keits­be­gren­zung Gefah­ren mög­li­cher win­ter­li­chen Stra­ßen­ver­hält­nis­se abweh­ren sol­le. Mit die­sem Hin­weis sol­le die Akzep­tanz der ange­ord­ne­ten Geschwin­dig­keits­be­gren­zung erhöht wer­den. Der Hin­weis bezwe­cke nur die Infor­ma­ti­on der Ver­kehrs­teil­neh­mer und ent­hal­te — anders als das Schild “bei Näs­se” — kei­ne zeit­li­che Ein­schrän­kung der ange­ord­ne­ten zuläs­si­gen Höchst­ge­schwin­dig­keit. Kraft­fah­rer müss­ten die die Geschwin­dig­keit begren­zen­de Anord­nung daher auch bei tro­cke­ner Fahr­bahn beachten.

Schmidt-Strunk emp­fahl, dies beach­ten und in der­ar­ti­gen Fäl­len unbe­dingt recht­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auch auf den VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­an­wäl­te e. V. – www.vdvka.de — verwies.

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