(Kiel) Der Geschä­dig­te eines Ver­kehrs­un­falls kann sei­ne Kos­ten für die Anmie­tung eines Ersatz­fahr­zeugs nicht unbe­grenzt ersetzt ver­lan­gen. Sind erheb­lich güns­ti­ge­re Miet­prei­se auf dem Markt zu erzie­len, ist der Geschä­dig­te gehal­ten, Ver­gleichs­an­ge­bo­te ein­zu­ho­len. Erstat­tet wird ihm dann ledig­lich der güns­ti­ge­re Tarif.

Dar­auf ver­weist der Lim­bur­ger Fach­an­walt für Ver­kehrs­recht Klaus Schmidt-Strunk, Vize­prä­si­dent des VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­An­wäl­te e. V. mit Sitz in Kiel,  unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Ober­lan­des­ge­richts (OLG) Koblenz vom 19.04.2011 zu  einem Beru­fungs­ver­fah­ren vom 26. Janu­ar 2011, Az.: 12 U 221/10.

Nach einem Ver­kehrs­un­fall hat­te die Klä­ge­rin für drei Wochen ein Ersatz­fahr­zeug ange­mie­tet, wodurch tat­säch­lich Kos­ten in Höhe von 3.016,65 € ent­stan­den waren. Unter Zugrun­de­le­gung eines bekann­ten Miet­preis­spie­gels, der die übli­chen Miet­wa­gen­kos­ten nach einem Ver­kehrs­un­fall auf­lis­tet, wären 2.588,25 € ange­mes­sen gewe­sen. Selbst die­se Kos­ten woll­te die beklag­te Ver­si­che­rung nicht erset­zen. Sie leg­te drei deut­lich güns­ti­ge­re Ange­bo­te ande­rer Anbie­ter auf dem ört­lich rele­van­ten Markt vor, die in der Höhe sogar noch erheb­lich unter dem nach dem Miet­preis­spie­gel ermit­tel­ten Betrag lagen (das güns­tigs­te ca. 900,– €) und zahl­te der Klä­ge­rin vor dem Pro­zess einen Betrag, der noch über die­sen Ange­bo­ten lag. Das Land­ge­richt Mainz hat­te ent­schie­den, dass die Beklag­te zu Recht wei­te­re Zah­lun­gen ver­wei­ger­te. Dies woll­te die Klä­ge­rin nicht akzep­tie­ren und griff das Urteil mit der Beru­fung an.

Der 12. Zivil­se­nat des Ober­lan­des­ge­richts hat sich der Rechts­an­sicht des Land­ge­richts ange­schlos­sen und dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Klä­ge­rin bewei­sen müs­se, dass die von ihr gel­tend gemach­ten Miet­wa­gen­kos­ten erfor­der­lich und ange­mes­sen gewe­sen sei­en, so Schmidt-Strunk. Allein der Hin­weis auf den Miet­preis­spie­gel genü­ge nicht. Die­ser kön­ne zwar grund­sätz­lich eine Ori­en­tie­rungs­hil­fe sein, es bestehe aber kei­ne Pflicht des Gerichts, die erfor­der­li­chen Miet­wa­gen­kos­ten dar­an zu orientieren.

Vor­lie­gend lagen aus Sicht des Senats kon­kre­te Anhalts­punk­te vor, dass das Ersatz­fahr­zeug zu güns­ti­ge­ren Kon­di­tio­nen habe gemie­tet wer­den kön­nen. Die Klä­ge­rin sei vor der Anmie­tung gehal­ten gewe­sen, nach güns­ti­ge­ren Tari­fen zu fra­gen oder Kon­kur­renz­an­ge­bo­te ein­zu­ho­len, weil sie Beden­ken gegen die Ange­mes­sen­heit des gefor­der­ten Prei­ses hät­te haben müs­sen. Die Anmie­tung des Fahr­zeu­ges sei erst drei Tage nach dem Unfall erfolgt, so dass auch kei­ne Eil- oder Not­si­tua­ti­on vor­ge­le­gen habe. Auf den Hin­weis des Senats ist die Beru­fung dann zurück­ge­nom­men worden.

Schmidt-Strunk emp­fahl, dies beach­ten und in der­ar­ti­gen Fäl­len unbe­dingt recht­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auch auf den VdVKA — Ver­band deut­scher Ver­kehrs­rechts­an­wäl­te e. V. — www.vdvka.de — verwies.

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